Ochtruper Ärzteschaft diskutiert mit Gesundheitsminister Spahn

Foto: CDU Ochtrup

In einer Sitzung des Sozialausschusses hatte Dr. Sebastian Gesenhues vor ein paar Monaten klargemacht, dass die Ochtruper derzeit noch gut mit Ärzten versorgt sind. Allerdings arbeiten diese inzwischen auch an der Belastungsgrenze und benötigen dringend Unterstützung durch junge Ärzte. Schließlich macht auch unter der Ärzteschaft die Überalterung der Gesellschaft nicht halt. Daher haben die Christdemokraten Gerd Pohl und Christa Lenderich alle Hebel in Bewegung gesetzt und ein Gespräch mit Bundesminister Spahn organisiert.

Spahn zeigte sich von Beginn der Diskussion an offen für die Probleme, Sorgen und Wünsche der Ärzte. So wollte er wissen, „was kann und sollte die Bundespolitik für die Hausärzte vor Ort auch in Ochtrup machen, um die Situation zu verbessern“.

Ein zentrales Problem um junge Ärzte und Assistenten in die Hausarztpraxen zu bekommen ist die bessere finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser in den Städten. Dr. Kalbfleisch und Dr. Niesen betonten unisono, dass die Personaldecke immer dünner werde.

Von allen Ärzten wurden die Sorgen zur Versorgung der Bevölkerung rausgestellt. So leidet für Prof. Dr. Stefan Gesenhues die Empathie gegenüber seinen Patienten. „Es fehlt uns vielfach einfach die erforderliche Zeit für eine umfassende Betreuung“, erklärt der Professor. Es sei vielmehr ein weiterer Abbau der Bürokratie für die Ärzteschaft von Nöten. Ebenso müssten teils Ochtruper Neubürger oder Patienten aus den Nachbarkommunen abgelehnt werden, da die Praxen an der Belastungsgrenze angekommen sind.

Bundesminister Spahn zeigte hier großes Verständnis. Der Bund ist beispielsweise zusammen mit dem NRW-Sozialminister Laumann bemüht, Anreize für Landärzte zu schaffen.

Einigkeit herrschte dabei, dass die Bürger bereits bei der Gesundheitsvorsorge deutlich für Entlastungen und einen Rückgang der Krankheiten sorgen können. Spahn erhofft sich im Zuge der Digitalisierung auch eine Entlastung der Praxen über Online-Sprechstunden und smarte Praxen. Die Ochtruper Ärzte begrüßten diese ersten Schritte und bedankten sich für die Möglichkeit zum direkten Austausch.